In den vergangenen 26 Wochen hatte ich schon so einige schwere Fragen, aber bei Nr. 27 „Welchen Film sollte deiner Meinung nach jeder gesehen haben?“ war ich doch schon etwas überfordert. Man könnte die Frage auch anders stellen: „Du darfst einer Person nur einen einzigen Film empfehlen. Welcher wäre das?“. Ähh dieser! Oder doch der andere? Aber da gibt es ja noch den… Vielleicht einen Streifen, der das Kino nachhaltig verändert hat? Oder doch lieber ein persönlicher Favorit? Beim Überlegen kam ich mir langsam vor, wie Asterix im Haus der Verrückten! Wäre das nicht vielleicht sogar der richtige…
- Möge der Filmgeschmack mit dir sein
Keine Angst, Passierschein A38 lasse ich heute mal stecken (auch wenn „Asterix erobert Rom“ natürlich ein sehr guter Film ist). Ich mache es kurz und schmerzvoll: Wer wissen will, was Kino alles bewirken kann, guckt einfach „Star Wars“. Die alte Trilogie versteht sich. Filme haben die primäre Aufgabe das Publikum in andere Welten zu entführen, große Geschichten zu erzählen und die Zuschauer zu unterhalten. In Perfektion machen das die Star Wars Filme 4 – 6. Die Geschichte um Luke, Leya und Han orientiert sich an der klassischen Heldensaga. Mit diesem einfachen Grundgerüst wird sichergestellt, dass jeder der Handlung einfach folgen kann. Die Charaktere sind zwar relativ simpel geschrieben (der Held, das Böse, die Prinzessin, der Draufgänger…), versprühen jedoch eine große Sympathie. Alle Protagonisten bleiben im Kopf und sind nicht umsonst ein fester Bestandteil der Popkultur. Dazu kommt ein fantastisches Setting. Der intergalaktische Bürgerkrieg bietet eine Vielzahl an Haupt- und Nebenschauplätzen. Aus technischer Sicht ist es heute schwer nachzuvollziehen, dass „Star Wars“ mal die Speerspitze Hollywoods war. Die handgemachten Effekte, die Puppen-Monster oder das Design der vielen Raumschiffe haben den Test der Zeit bestanden und den nostalgischen Charme kann man eigentlich nicht aberkennen. In Zeiten von CGI-Bombast und Special-Effects von der Stange, bietet „Krieg der Sterne“ auch eine nette Abwechslung. Neben all diesen Aspekten, gibt es auch noch viele weitere Gründe, welche diese Filmreihe so einzig- und großartig macht.
- Die Macht ist nicht mit jedem
Wenn alles so perfekt ist, warum gibt es Millionen von Menschen (Cineasten und Casuals gleichermaßen), die mit „Star Wars“ nichts anfangen können. Der Hauptgrund heißt meiner Meinung nach ganz klar „Nostalgie“. Jeder liebt es, auf die guten alten Zeiten zurück zu blicken. Für jeden definiert sich der Begriff jedoch anders. Die Saga hatte bisher drei Höhepunkte: Anfang der 80er, Anfang der 00er und aktuell. Ich persönlich bin Jahrgang 1995 und somit fiel der zweite Hype voll in meine Kindheit. Bis zu Episode 3 war ich aber zu jung, um die Filme im Kino zu sehen. Somit blieb mir kleiner Knirps nichts anderes übrig, als die alte Trilogie im Fernsehen anzuschauen, bevor ich 2005 „Die Rache der Sith“ im Kino bewundern konnte. Das heißt also, ich bin mit „Star Wars“ aufgewachsen und auf Grund der späten Geburt, habe ich sogar die alten Filme zuerst gesehen. Bei vielen Kollegen und Freunden, die vielleicht nur 2-3 Jahre jünger sind, ging dieser Hype komplett vorbei. Als guter Film-Nerd habe ich natürlich alles versucht, diesen Leuten „Star Wars“ schmackhaft zu machen. Zu meiner großen Überraschung, hat es oftmals nicht funktioniert. Es gibt eben nicht diese nostalgische Verbindung. Dieses gleiche Phänomen kann man jetzt bei vielen Filmreihen beobachten. Ich liebe zum Beispiel die „Harry Potter“-Filme, jüngere werden in ein paar Jahren „Tribute von Panem“ zum Kult erklären, während die älteren nostalgisch auf die „Goonies“-Zeit zurück blicken. Eine Filmreihe verbindet jedoch so viele Generation, wie keine andere. „Star Wars“ ist seit den 80ern (fast) immer präsent und es laufen heute noch Kids mit Merchandise durch die Gegend, die „Darth Vader“ nicht mal aussprechen können. Außerdem kann auch die alte Trilogie noch überzeugen. Gerade für Film-Fans bietet George Lucas Meisterwerk eine Menge. Es gibt unendliche viele kuriose Geschichten, Trivia-Facts und Popkultur-Zitate. Während der „normale“ Zuschauer sich entweder an der Nostalgie erfreuen kann oder sich entführen lässt, in eine weit, weit entfernte Galaxie…
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