Heute mal kein Wichtel-Text, dafür aber ein paar Worte von mir. Erfahrt, ob meine hohen Erwartungen an „Monos“ gerecht waren oder ob mich der Film enttäuscht hat und welchen Streifen ihr 2021 wohl besser nicht gucken solltet, zumindest wenn man nach dem Trailer geht. Außerdem gibt es natürlich noch mein Filmranking für November 2020 und für kleine weitere Kritiken wie immer der Hinweis auf mein Letterboxd-Profil.
Film des Monats: Monos
Ich habe ca. zwei Dutzend Filme mit einem 2020er Startdatum in diesem Jahr gesehen. Von diesen Streifen hat nur ein einziger die Bewertung „besser als nur gut“ erhalten, also mehr als 3,5 Sterne auf Letterboxd. Ladies and Gentlemen, das hat sich nun geändert. „Monos“ hatte ich seit dem Starttermin auf dem Zettel, habe ihn leider im Kino verpasst und jetzt endlich nachgeholt. Meine Erwartungen waren hoch und sie wurden vollkommen erfüllt. Die Geschichte um ein paar jugendliche „Kinder“-Soldaten in einem südamerikanischen Land, erfüllt einen wichtigen Punkt, den ich bei unser aller Lieblingshobby so liebe: Er entführt mich in eine fremde Welt und ich kann in dieser voll und ganz abtauchen. Um das hinzubekommen, bedarf es überzeugende Schauspieler, interessante Sets und eine Geschichte, die einem bei der Stange hält. Und „hell yeah!“, dieser Film trifft voll ins Schwarze. Die jungen (wie auch die alten) Schauspieler*innen machen ihre Sache mehr als ordentlich. Gerade in der Gruppe funktionieren die gespielten Charaktere wahnsinnig gut, was auch an den Dialogen liegt, die vollkommen authentisch wirken. Die „Sets“ sind in diesem Fall die Naturaufnahmen und die gehören teilweise zu den schönsten der Kinogeschichte. Gerade das erste Camp hoch in den Bergen sieht beeindruckend gut aus. Am meisten könnte man noch an der Story rummeckern, da es eigentlich nur um die schon erwähnte Gruppe geht, die auf eine Gefangene aufpassen soll und deren Mitglieder irgendwo zwischen Teenager- und Kriegsproblemen stecken. Also ein Coming-of-Age-Film mitten im südamerikanischen Kriegsgebiet mit einer Prise Wahnsinn a lá „Apocalypse Now“ oder „Herr der Fliegen“. Hinzu kommen ein Soundtrack, den ich am besten mit „synthetischen Dschungelgeräuschen“ umschreiben könnte und immer wieder fabelhafte Kamerafahrten und Perspektivwechsel. Am Ende wollte ich ihn noch ein wenig die fehlende Emotionalität ankreiden, aber auch da fängt sich der Film und bietet Szenen so kalt wie Soldatenschüsse im Krieg. Wenn mir als einziger Kritikpunkt der etwas holprige Einstieg einfällt und die Tatsache, dass ich gut und gerne noch eine halbe Stunde länger bei den „Monos“ verbracht hätte, dann könnt ihr euch denken, dass dieser Film seinen Platz im Jahresabschlussranking sicher hat.

Trailer des Monats: Tom & Jerry
Diesen Monat hatte ich echt Mühe einen guten Trailer zu finden… also gibt es hier den schlimmsten. OK, sind wir fair. Wenn die Maus Jerry der Katze Tom Schmerzen zufügt, dann ist das lustig, egal in welchem Stil, egal mit welcher Hintergrundmusik und egal in welchem Jahr. Aber ich habe unendliche Serienfolgen und mehrere Filme, wo ich mir genau dieses Schema anschauen kann. Dafür brauch ich keine 2020er Version mit mehr oder weniger gut animierten Tieren in einer realen Umgebung, irgendeiner uninteressanten Hintergrundgeschichte dazu und mit austauschbarer Popmusik als zusätzliche Lärmquelle. Hier hat man nicht nochmal einen Tom & Jerry-Film hingezaubert, als Hommage an die zwei Trickhelden oder weil man eine gute Idee für einen Comeback-Streifen hatte. Dieser Film sieht wie ein „cash grab“ Versuch aus, in der Hoffnung, dass genug Familien den Streifen ansehen werden, um das Budget wieder reinzuholen, welches aber jetzt auch nicht alle Grenzen gesprengt haben kann. Die Konkurrenz im Kino wird 2021 so hoch sein, dass wir diese Neuauflage alle ganz schnell wieder vergessen können.

Filmranking für November 2020
Platz | Filme | Wertung von 5 | Laufzeit Min. | Wo gesehen |
1 | The Rocky Horror Picture Show | 4,5 | 100 | Bluray |
2 | Monos | 4,5 | 103 | Amazon Prime |
3 | Stand by Me | 4 | 89 | Amazon Prime |
4 | James Bond – From Russia with Love | 3,5 | 115 | Sky Ticket |
5 | Emma. | 3,5 | 125 | Amazon Prime |
6 | The Gentlemen | 3,5 | 113 | Amazon Prime |
7 | Spongebob Schwammkopf 3 | 3,5 | 95 | Netflix |
8 | James Bond – Dr. No | 3 | 110 | Sky Ticket |
9 | Palm Beach | 3 | 98 | Amazon Prime |
10 | Otto – Der Außerfriesische | 3 | 92 | Netflix |
11 | Lindenberg! | 2 | 135 | Amazon Prime |
12 | Little Joe | 1,5 | 106 | Amazon Prime |
Schnitt | 3,29 Pkt. | 106,75 Min | Bluray: 1 | |
Gesamt | 12 Filme | 1281 Min. | Streaming:11 | |
21,5 Std. |
„Monos“ ist natürlich Klasse, hatte das Privileg dem im Kino sehen zu können, da wirken die Bilder und der Sound noch besser.
Anstatt Tom und Jerry einfach nochmal stattdessen Wer hat Angst vor Roger Rabbit gucken.
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„Mono“ war wirklich Balsam für mein Film-Herz 2020 🙂
Es gibt ne Fortsetzung zu „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“? 😀
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Ne, denn meinte ich natürlich. Irgendwie nenne ich den gerne Mal falsch.
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