Die besten Filme aller Zeiten: Platz 4 – Interstellar

PlatzFilme4

Erscheinungsjahr: 2014

Herkunft: U.S.A.

Regie: Christopher Nolan

Besetzung: Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain

Herzlich Willkommen zum unglücklichsten aller Plätze: Nr. 4 der besten Filme aller Zeiten! Das Sci-Fi-Epos ist also ein Werk, welches mich unglaublich beeindruckt hat und gleichzeitig noch ein paar Schwächen vorzuweisen hat, um somit das Treppchen leicht zu verfehlen. Ein Meisterwerk ist es aber natürlich trotzdem.

  • Just Nolan-Things

Wir schreiben das Jahr 2014. Ein paar Kumpels und ich entscheiden uns relativ spontan am späten Abend noch ins Kino zu gehen. Relativ schnell fällt die Wahl auf den neuen Film von Chris Nolan, denn alle Beteiligten kannten und mochten „Inception“. Somit ging es kurz vor Mitternacht in den halb gefüllten Saal und ein Erlebnis begann, dass ich noch heute schwer beschreiben kann. In den ersten Minuten merkt man schon die größte Stärke des Streifen: Die Bilder! Jede Einstellung, jeder „Shot“, einfach alles sieht unglaublich gut aus. Dazu kommt auch die Steigerung der Schönheit, von den weiten Mais-Feldern, über die faszinierenden Aufnahmen im Weltall, bis hin zu abstrakten Aufnahmen am Ende. In Sachen audio-visualität streitet wohl keiner „Interstellar“ seinen Ruf als Meisterwerk ab. Spätestens bei den Szenen auf dem „Wasser-Planet“ war ich hin und weg. Die schönsten Bilder bringen jedoch nix, wenn der Film nichts zu erzählen hat. Die Story ist hier erstmal relativ einfach gehalten. Eine Crew, angeführt durch den Farmer und Ex-Astronauten Cooper, fliegt in den Weltraum um drei Planeten zu besuchen, welche vielleicht dazu dienen könnten, die Bevölkerung der zukünftigen Erde umzusiedeln. Gleichzeitig versucht Coopers Tochter eine Lösung für die Menschheit zu finden. In diese einfache Sci-Fi-Geschichte werden dann die zwei großen Themen des Films eingebettet: Philosophie und Technik bzw. Physik. Ich habe zwar keine Ahnung, wie viel von dem gezeigten möglich ist, allerdings wurden die Macher von Nobelpreisträgern beraten und berücksichtigen wenigstens komplett die einfachen Gesetze der Physik (z.B. hört man bei Aufnahmen im Weltraum keine Geräusche und nicht mal die Filmmusik). Gerade dieser Ansatz, Geistes- und Naturwissenschaften in einem Blockbuster zusammen zu bringen, hat mich von Anfang an begeistert. Jeder der sich hier über Logiklöscher beschwert, muss das Gezeigte erstmal besser erklären. Somit hat Nolan wieder einmal bewiesen, dass Blockbuster mit einem gewissen Tiefgang auch sehr unterhaltsam seien können.

  • „2001“ für Arme?

Neben der unglaublichen Optik und dem Zusammenspiel von Philosophie und Wissenschaft, stimmen auch die „Hard Skills“ bei diesem Meisterwerk. Die Schauspieler machen alle einen fantastischen Job und für Nolan-Verhältnisse gibt es sogar mal sehr starke emotionale Beziehungen. Dazu kommt die passende Musik von Hans Zimmer und ein Drehbuch, dass vielleicht keine neue Geschichte erzählt, aber dafür mit vielen unterschiedlichen Orten und kreativen Ideen punkten kann. Was werfen also Kritiker diesem Film vor? Die Zuschauer (z.B. auf ImdB oder bei Umfragen zur damaligen Oscar-Verleihung) liebten diesen Kinofilm, während die Kritiken sehr schwankten. Ich bin zwar nicht alleine mit meiner Meinung, dass „Interstellar“ ein Meisterwerk ist, aber viele hatten einiges zu meckern. Das vielleicht absurdeste, ist meiner Meinung nach der Vergleich zu „2001 – Odyssee im Weltraum“ von Regie-Genie Stanley Kubrick. Jeder der meinen Blog verfolgt, wird gemerkt haben, wie sehr ich Kubrick verehre. Dieser Mann hat 1968 (!) einen Science-Fiction-Film erschaffen, der so ziemlich alles beeinflusst hat, wie wir uns heute den Weltraum vorstellen. Somit ist es für mich nur verständlich, wenn Nolan sich davon inspirieren lässt. Immerhin macht das jeder andere Sci-Fi-Streifen auch (z.B. „Gravity“, „Arrival“ oder „Passengers“). Warum ist also „Interstellar“ (und nicht „2001“) in der Liste meiner Lieblingsfilme? Erstmal will ich nicht jeden Platz hier mit Kubrick-Filmen besetzten und zweitens fasziniert mich die Mischung aus hoher Filmkunst und Mainstream-Blockbuster. Über Kubrick könnte ich Lobeshymnen bis zum geht nicht mehr schreiben (eine davon wird es bei den nächsten drei Plätzen auch noch geben), jedoch ist besonders „2001“ nicht besonders zugänglich. Nolan hat es geschafft, in einem wunderschönen Kunstprojekt die Aspekte „Spaß“ und „Unterhaltung“ nicht zu vergessen. Zusammen mit dem einzigartigen Kinoerlebnis ergibt das Alles meinen Platz Nr. 4 der besten Filme aller Zeiten.

Die bisherigen Plätze (Mit Verlinkung zum Artikel):

20 Comments

  1. Eine schöne und sehr persönliche Beschreibung dieses Films. Kann man deshalb gut nachvollziehen und mag ich sehr (lieber als komplett auf objektiv getrimmte Besprechungen). Und ja, ich mag den Film auch sehr. Habe ihn neulich erst zum zweiten Mal gesehen und habe eine Steigerung zur Erstsichtung bemerkt.

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    1. Vielen Dank 🙂
      Stimmt, man entdeckt immer wieder neue Kleinigkeiten. Die visuelle Wucht bekommt man allerdings nur einmal im Kino (Die Spardose für die erste eigene Kino-Heimanlage ist aber schon angelegt 😀 )

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        1. Bei mir sind es nur 42 Zoll, aber dafür schonmal 4K (was bei der aktuellen Auswahl fast nix bringt)
          Würde ich jetzt aber auch ein 60 Zoll Hammer plus Musikanlage bei mir hinstellen, hätte ich ständig meine Mitbewohner in meinem WG Zimmer 😀

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    1. Kleiner Tipp: Nimm dir Zeit. Der Film ist zwar nicht unfassbar komplex, allerdings ist auch kein Blockbuster für zwischendurch.
      Aber allgmein gilt, wenn du Nolan magst, wirst du auch mit „Interstellar“ etwas anfangen können.

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    1. Doch, dann hättest du sowas geschrieben wie:“Lufio, du alter Blogger-Gott, hast mal wieder absolut recht. Meisterwerk von vorne bis hinten. Schande über mich, dass ich ihn so lange nicht gesehen habe“.
      Falls du einen Ghostwriter für deinen Blog suchst, bin da der richitige Mann 😀

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