Ein wunderbares „Prost Neujahr“ in die Runde und herzlich Willkommen zu den 4. apokalyptischen Filmawards! Die ehrenwerte Jury hat sich trotz aller Umstände auch in diesem Jahr zusammengefunden. Tatsächlich kamen alle Mitglieder zum Voting und so bleibt die Anzahl der Abstimmenden erfreulich hoch bei genau einer Person. Also holt eure apokalyptischen Fanartikel raus (Wimpel, Schal und Wackeldackel mit Logo gibt´s wie immer im nicht-existierenden Fanshop) und schon können wir loslegen mit dem Award des Jahres!
Schlechtester Film des Jahres
Die Nominierten:
The French Dispatch
The Eight Hundred (The 800)
Voyagers
And the winner is…
The Eight Hundred
Wie immer gibt es direkt das Schlechteste von 2021, damit wir es hinter uns haben. Eigentlich ist dieses chinesische Machwerk schon aus dem letzten Jahr, wo er im Land der aufgehenden Diktatur so erfolgreich wurde, dass „The 800“ zum zweiterfolgreichsten Film 2020 weltweit wurde. Natürlich nur nach den Einnahmen, nicht nach der Qualität. Auf dieser Ebene gibt´s nämlich nur einen über-inszenierten, von Pathos zerfressenden, Historienschinken, der gerade im Vergleich mit anderen Kriegsfilmen wie ein schlechter Witz daher kommt.
Underdorg des Jahres
Die Nominierten:
Haruhara-san´s Recorder
Summit of the Gods
Mass
And the winner is…
Haruhara-san´s Recorder
Im Normalfall steht hier immer ein Film, den die ehrenwerte Jury beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg gesehen hat und sonst kaum wahrgenommen wird. Surprise! Genauso ist es auch dieses Jahr. Dieses Werk aus Japan, welches laut dem Regisseur auf einem Gedicht basiert, ist extrem speziell und fordert alle Sehgewohnheiten heraus. Es passiert nämlich eigentlich nichts. Man sieht den Alltag einer jungen Japanerin, wie sie im Cáfe arbeitet, mit Freunden redet, einen Ausflug macht und joa… das wars. Ein bisschen anstrengend ist das Ganze schon, aber auf jeden Fall sehenswert für experimentierfreudige Filmegucker.
Szene des Jahres
Die Nominierten:
„Hilfe anbieten“ in Der Rausch
„Guckt nach oben / Guckt nicht nach oben“ in Don´t look up
„Der Angriff“ in Dune
„Rache“ in Raya und der letzte Drache
„Der Epilog“ in The Green Knight
And the winner is…
The Green Knight
Hier wird traditionell der beste Moment bewertet, den die Jury in diesem Jahr gesehen hat, abseits vom Rest des Films. Somit kann auch „The Green Knight“ diesen Titel gewinnen, obwohl alles vor dieser Szene als mittelmäßig-gut bewertet werden kann und alles danach einer Katastrophe gleich kommt. Allerdings sind diese paar Minuten kurz vor dem Schluss gigantisch, phänomenal, traumhaft, genial…
Fail des Jahres
Die Nominierten:
Warner und Nolan haben Beef
Umgang mit Kinos in der Pandemie
Die Oscarverleihung 2021
And the winner is…
Die Oscars 2021
And the Oscar goes to the Oscars! Herzlichen Glückwunsch liebe alt-ehrwürdige Preisverleihung, ihr habt dieses Mal selber einen Preis gewonnen. Auch wenn ihr den vielleicht nicht haben wollt, so muss die Jury einfach die Verleihung aus diesem Jahr hier auszeichnen. Kein Orchester, kaum Inszenierung, merkwürdige Entscheidungen (OK, das ist jedes Jahr der Standard) und eine komplette Verwirrung bei der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“. Das war absolut nichts liebe Oscars, aber vielleicht schaut ihr euch ja hier was ab. Eine Verleihung in Textform gab es in der langen Geschichte zumindest noch nie.
Schauspielleistung des Jahres
Die Nominierten:
Frances McDormand in „Nomadland“
Thomasin McKenzie in „Last Night in Soho“
Anthony Hopkins in „The Father“
Agathe Rousselle in „Titane“
Zendaya in „Malcolm & Marie“
And the winner is…
Anthony Hopkins
Fünf Nominierte, davon vier Frauen und am Ende gewinnt der einzige Mann. Skandal! Naja, oder man erkennt einfach an, dass es ein unfassbar gutes Filmjahr für großes Darstellerinnen-Kino war, aber der Herr Hopkins seine Konkurrenz einfach alt aussehen lässt. Seine Darstellung in „The Father“ war brillant und er trug damit diesen Film quasi alleine auf seinen Schultern. Bei so einer Leistung bekommt man schon fast Lust auf „Transformers 5“… ach ne, doch nicht.
Regie des Jahres
Die Nominierten:
Peter Jackson („The Beatles: Get Back“)
Edgar Wright („Last Night in Soho“)
Julia Ducournau („Titane“)
Chloé Zhao („Nomadland“)
Thomas Vinterberg („Der Rausch“)
And the winner is…
Peter Jackson
Herr Jackson, die Jury verbeugt sich voller Unterwürfigkeit und Respekt für diese Leistung. Dutzende Stunden Material aus einer nie erschienenen Beatles-Doku von 1969 hat Jackson und sein Team durchforstet, um am Ende knapp 8 Stunden auszuwählen und zusammen zu schneiden. Herausgekommen ist eine überragende Dokumentation, die am Ende in drei Teilen auf Disney+ erschienen ist.
„Pile of Shame“-Mitglied 2021
Die Nominierten:
Promising Young Woman
Evangelion 3.0 + 1.0
Finch
Minari – Wo wir wurzeln schlagen
Dark Day
And the winner is…
Evangelion 3.0+1.0
Kann man beim vierten Mal von einer Tradition sprechen? Wir denken schon. Auch im Jahr 2021 konnte nicht alles geschaut werden, was die Jury sehr bedauert. Daher gibt es hier wieder den Award für den Streifen, der doch bitte so schnell wie möglich nachgeholt werden soll. Wir haben es irgendwie im Gefühl, dass es beim vierten Teil der Anime-Reihe „Evangelion“ sehr schnell gehen könnte mit der Streichung vom „Pile of Shame“.
Filmmusik des Jahres
Die Nominierten:
Last Night in Soho
Dune
Raya und der letzte Drache
The Beatles: Get Back
News of the World
And the winner is…
The Beatles: Get Back
Es ist eine Doku über die Beatles, wo man sieht, wie sie teilweise auf neue Ideen kommen zu Songs, die danach Welthits werden oder einfach mal alte Songs dahindudeln. Irgendwelche Fragen? Egal wie man es dreht und wendet, bei 8 Stunden voller Beatles-Musik kann der Award für die beste Musik nur an diese geniale Dokumentation gehen.
Story des Jahres
Die Nominierten:
Der Rausch
Dune
Titane
Last Night in Soho
Petite Maman
And the winner is…
Dune
Wisst ihr noch, als Präsident Barack Obama den Friedensnobelpreis relativ kurz nach seiner Amtseinführung bekommen hat? Es sollte als Zeichen für die zukünftige Arbeit gewertet werden und so in etwa könnt ihr auch diesen Preis interpretieren. Damit wir am besten 2023 den Award für den besten Film an „Dune – Part 2“ vergeben können und von mir aus den Friedensnobelpreis an Haus Atreides.
Bester Film des Jahres
Die Nominierten:
Nomadland
Last Night in Soho
Der Rausch
The Beatles: Get Back
The Father
And the winner is…
The Beatles: Get Back
Die Jury hält sich kurz, in der Ansprache zum besten Film des Jahres. Sie möchte nur auf eine kleine Sache hinweisen: Diese Dokumentation ist perfekt! In allen Belangen, von der technischen Aufbereitung bis hin zur gezielten Inszenierung. Ihr wolltet schon immer ein paar Tage mit Paul, John, George und Ringo verbringen und mal schauen, wie die Jungs so drauf sind, wie sie auf ihre Musik kommen und warum sie sich aufgelöst haben? Peter Jackson gibt euch die Chance auf ein unvergleichliches Erlebnis, wofür ihr nur einen Drittel-Tag opfern müsst.
Das waren die apokalyptischen Filmawards für dieses Jahr. Die ehrenwerte Jury sagt wie immer danke an ihr Publikum und gibt noch den kleinen Hinweis, dass man für mehr Filmawards und Tipps für 2021 im Januar mal die Kinotagesstätte im Blick halten sollte. Bis dahin fühlt euch von der gesamten Jury corona-konform gedrückt, habt ein fantastisches Jahr 2022 und hofft mit uns, dass uns auch im neuen Jahr die Film-Apokalypse entgeht.
Hmmmm. Ich muss wohl die Beatles Doku schauen, deucht mir…
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Wenn du Beatles Fan bist oder/und 8 Stunden Zeit tot schlagen musst, dann kann ich es nur empfehlen 😅
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Ich hab doch ständig zu viel Zeit übrig. 😄
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