Eine Woche in der Filmhölle: Mulan (2020)

Nachdem ich gestern den Lieblingsfilm des einen Podcastkollegen in die Filmhöllen-Woche aufgenommen habe, kommt jetzt der nächste dran: Christian kann wohl das Realfilm-Remake von „Mulan“ nicht sonderlich gut leiden und da war ich doch sehr gespannt, ob der Film wirklich so gar nichts taugt. Ein paar Worte dazu folgen… jetzt!

Mulan mühsam

Bisher habe ich zwei der neuen Realverfilmungen von Disney mir angesehen. „Das Dschungelbuch“ hat mir als etwas düstere Neuinterpretation ganz gut gefallen, während „König der Löwen“ ziemlicher Schrott war. Auch bei „Mulan“ haben sich die Macher an der Vorlage orientiert, dabei aber so einiges umgeschmissen. Wichtigster Punkt: Die Gags und die Sidekicks sind quasi komplett gestrichen wurden, was den Film besonders für Kinder deutlich uninteressanter macht. Aber auch ich fand die Entscheidung eher merkwürdig, sind doch die meisten Disney-Sidekicks für einen Großteil der Unterhaltung zuständig. Allerdings müsst ihr auf Witzchen nicht komplett verzichten, nur auf gelungene Gags könnt ihr bei dem Film aus 2020 lange warten. Die Geschichte um die Titelheldin, die sich als Junge in die Armee einschleicht, wurde in diesem Fall deutlich ernster verfilmt. Nun könnte man diesen neuen Ansatz zwar gutheißen, nur ist leider am Ende ein komplett generischer und somit langweiliger Film entstanden. Hier wird das Schema F des „Filmemachens für Anfänger“ minutiös abgearbeitet. „Mulan“ bietet keinerlei Überraschungen, nichts was sich irgendwie von anderen Filmen abhebt und in keinem Punkt kann man dem Streifen eine Überdurchschnittlichkeit bescheinigen. Die Schauspielerinnen und Schauspieler machen ihren Job OK, der Score wabert so vor sich hin, die Story erfüllt das Nötigste um nicht einzuschlafen und die technische Umsetzung liegt im Rahmen des Erwartbaren. Einzig die Kamera kann schöne Momentaufnahmen kreieren und bei der Action haben sich die Choreographen den ein oder anderen netten Stunt einfallen lassen. Blöd nur, dass wir von diesen beiden Punkten viel zu selten etwas mitbekommen, weil entweder die Szenen zu überladen sind oder der Schnitt alles im hektischen Stakkato wegrationalisiert. Schade, zumindest da war mehr drin.

Alles für Peking

Ich sollte vielleicht noch darauf eingehen, dass der Film natürlich in erster Linie für den chinesischen Markt gedreht wurden ist. Das Reich der Mitte kommt extrem positiv weg, es wird sehr viel Wert auf die „vaterländischen Werte“ gelegt und der Kaiser als Oberhaupt für das Volk dargestellt. Dazu kommen Kontroversen rund um den Film, die Disney komplett ausgeschwiegen hat. Dem „Mulan“-Remake selbst kann man aber wenig vorwerfen. Es ist halt ein austauschbarer, liebloser Hollywood-Action-Film mit wenig Mut und Ambitionen. Ich persönlich habe mich über die gesamte Laufzeit eher emotionslos gelangweilt und habe deswegen weder Liebe noch Hass für dieses Werk übrig. Kann man machen… man kanns aber auch sein lassen.

Die Titel der Filmhöllen-Woche:

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