Ein Tag vor Weihnachten und der Wichtelmeister muss selber in die Tasten hauen. Eigentlich wollte ich meinen eigenen Text an Heiligabend veröffentlichen, euch damit frohe Weihnachten wünschen und blablabla… Warum das nicht der Fall ist, erfahrt ihr im morgigen, letzten Text der Wichtelaktion. Jetzt erstmal ein paar Worte zu „Love, Antosha“, den es aktuell bei Amazon Prime gibt. Mal schauen ob ich dieses „Kritik schreiben“ überhaupt noch kann. OK, Finger sind gespitzt und los geht’s!
Als ich diese Aktion ins Leben gerufen habe, dachte ich drüber nach ein Motto vorzugeben oder ein Genre. Ich kam aber zu dem Schluss, dass die Teilnehmer komplett freie Auswahl bei ihrer Filmwahl haben sollen und damit darf ich euch zur ersten Dokumentation in diesem Rahmen begrüßen. „Love, Antosha“ erzählt in knapp mehr als 90 Minuten die Lebensgeschichte vom Schauspieler Anton Yelchin, der 2016 im Alter von nur 27 Jahren verstarb. Da ich Dokus über Biographien mag und den Schauspieler selbst auch immer für sympathisch hielt, ging ich erwartungsfroh in den Film rein. Auf technischer Ebene gibt’s auch nichts zu meckern. Im Film läuft das Leben von Yelchin chronologisch durch und springt nicht zu sehr in der Zeit rum, was ich persönlich immer als sehr nervend empfinde. So entsteht ein guter Fluss, man erfährt, dass seine Eltern aus der Sowjetunion kamen, wie Anton aufgewachsen ist, wie früh eine Autoimmunkrankheit festgestellt wurde bei ihm, wie er erste Schauspielerfahrungen gesammelt hat, wie er weiter Rollen bekam usw. bis zum Ende, wo erwartungsgemäß natürlich kein Happy End sich befindet. Aufgelockert werden die Erzählungen durch verschiedene Prominente. Der halbe Star Trek-Cast erzählt über private Ausflüge vom Set und Kristen Stewart berichtet davon, dass Anton ihr in frühen Jahren das Herz gebrochen hat. Allgemein haben die Macher so ziemlich jeden vor die Kamera bekommen, die schonmal mit dem Schauspieler zusammengearbeitet haben. Da gibt es Stimmen von Jennifer Lawrence bis hin zu JJ Abrams. Als seine eigene „Vorlesestimmen“ (meistens bei Briefen) tritt Nicolas Cage vor das Mikrofon und sonst sind überwiegend die Eltern zu hören. Dazu kommen ein paar nette visuelle Spielereien und fertig ist eine gute Dokumentation, die das wichtigste vermittelt, neue Eindrücke hinterlässt und kurzweilig zu schauen ist. Allerdings würde ich die Doku eher für einen schaurigen Herbsttag empfehlen, denn auch wenn sich der Film bemüht und Anton selbst wohl ein sehr fröhlicher Mensch war, kommt auf Grund der Hintergrundgeschichte niemals so etwas wie gute Stimmung auf. Man könnte es vergleichen mit Gesprächen nach einer Beerdigungen, wohl alle nochmal in Erinnerung schwelgen, lustige wie traurige Storys erzählen, aber der Grundton immer melancholisch bleibt. So unangenehm wie eine Beerdigung war die Dokumentation jetzt natürlich nicht, aber wie gesagt, mit dem Hintergrundwissen wie alles endet, können weder die süßesten Geschichten oder putzigsten Kinderaufnahmen ein Lächeln erzeugen. Dafür erfährt man aber eine Menge über den Menschen und Schauspieler Anton Yelchin. Wer sich für Biographien interessiert oder gerne mehr Hintergründe über Yelchin erfahren will, ist mit dieser Doku wirklich sehr gut bedient.
Dann bleibt mir nur noch zu sagen: Danke Wermi für die Filmauswahl (ohne dich käme ich wahrscheinlich nie auf die Idee diesen Film zu sehen) und wünsche allen schöne Weihnachten und ruhige Feiertage.
Übersicht aller Filme auf apokalypsefilm.com/wichteln
Wichtelfilm wurde ausgewählt von Wermi
Text wurde geschrieben von Lufio
Ich weiß nicht mal, wer das ist… 😆
Gerade gegoogled und festgestellt, er spielte bei dieser dämlichen Star Trek Reihe mit.
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Spielt in meinen Augen auch nicht so ne große Rolle ob man weiß wer das ist, ich hatte auch nicht so große Berührungspunkte mit ihm. Fand seine Lebensgeschichte aber einfach inspirierend und die Doku als Liebeserklärung an ihn sehr herzerwärmend (trotz der Trauer um seinen Verlust).
Kenne auch noch sonst niemanden, der die Doku gesehen hat, deshalb war ich echt gespannt wie der ankommt 😊
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Die Doku hätte ich mir nie angesehen, da mir der Name völlig unbekannt war und bleibt.
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Klingt sehr interessant, auch wenn mir der Name – analog dem Kollegen Wortman – bisher nichts sagte. Das ist immer ein großer Vorteil solcher Aktionen, dass man mit Filmen in Berührung kommt, die einen normalerweise durchflutschen. So etwas sollte man öfter machen.
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Wir könnten zum Beispiel zu Ostern auch wieder Filme „verstecken“ 😅 Ohja, das mache ich dann als Blogaktion und Lufio wird mein Häs… Aktionspartner! 😃
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Die Unbekannten haben oft die interessanteren Geschichte. Denke da an Shep Gordon aus „Supermensch“ zum beispiel 😁
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