Film Wichteln #12

Ghost – Nachricht von Sam (1990)

·      Regie: Jerry Zucker

·      Darsteller: Patrick Swayze, Demi Moore, Whoopi Goldberg

·      Land: USA

·      Genre: Fantasy-Thriller, Romance

·      Verfügbar bei: Netflix

Als ich das erste Mal vor paar Jahren mit dem Film in Berührung kam, wusste ich noch gar nichts von dem Film. Zu der Zeit habe ich auf Youtube die Rocket Beans für mich entdeckt und stöberte ein wenig durch die witzigsten Momente der Truppe. Schließlich stieß ich auf ein Video, in dem zwei der Beans die Challenge bekommen hatten, die Töpferszene aus besagtem „Ghost“ nachzustellen. Wie sich zeigte, sollte das eine extrem unangenehme Aufgabe werden, die ziemlich gut meinen debilen Humor traf und wen es interessiert, dem möchte ich das Spektakel nicht vorenthalten: https://www.youtube.com/watch?v=iTBzUpN3NtE

Anschließend sollten weitere Jahre ins Land ziehen, bis ich im letzten Jahr (ebenfalls im Dezember) beim Durchzappen des Fernsehprogramms bei den Eltern über „Ghost“ stolperte. Meine Mutter (ein großer Swayze-Fan) fragte mich, ob ich den denn noch nicht kennen würde und hielt mich an, den Film laufen zu lassen. Tatsächlich handelte es sich dabei um die letzte halbe Stunde des Films, in der er auf seinen großen Höhepunkt zusteuerte und im Handumdrehen wurde ich auch schon gepackt. Sicher, die Story ist nicht gerade komplex und daher war es relativ einfach, den Anschluss zu finden und sich alles zusammen zu reimen. Aber manchmal will man Werke jeglicher Art (ob Film, Musik oder Sonstiges) eben in ihrer simpelsten Form einfach genießen. Mit seinem krönenden Finale gewann er dann auch recht schnell mein Herz, das immer wieder Platz für ein wenig Romantik und Kitsch bereithält.

Demnach war ich sehr erfreut über mein Los beim Wichteln, wahrscheinlich hätte der Film keinen Passenderen treffen können und endlich hatte ich den perfekten Grund, ihn zum ersten Mal komplett zu sehen.

Wer „Ghost“ noch nicht kennen sollte, dem möchte ich die Handlung nur kurz umreißen, ohne zu viel vorweg zu nehmen (wie das scheinbar sonst jede Plattform bei diesem Film leider macht):

Sam und Molly sind ein junges, extrem verliebtes Paar, das ganz frisch zusammengezogen ist. Als sie sich eines Abends auf dem Heimweg vom Theater befinden, werden sie plötzlich von einem bewaffneten Räuber überfallen (nein, dies ist nicht die Origin-Story von Batman). Dabei kommt es zu einem tragischen Unglück, nachdem sich Sam zur Wehr setzt und der Film begleitet ihn schließlich dabei, wie er damit umgeht und wie er versucht seine liebe Molly vor einer weiteren Tragödie zu bewahren.

Dabei entspinnt sich eine wirklich rührende (wenn auch kitschige) Geschichte über die Liebe und die Vergänglichkeit des Lebens. Überraschend ist hier der Einsatz von Fantasy-Elementen, die aber in erster Linie bloß der Story dienen (weshalb man nicht zu viel Tiefgang erwarten sollte). Doch werden diese auch dazu eingesetzt, ab und an mit den Genres zu brechen, was schon gleich bei der ersten Szene deutlich wird.

Sie beginnt mit einer Kamerafahrt durch eine verlassene Wohnung, die mit schauriger Musik unterlegt wird und mit dem Titel des Films abschließt: „Ghost“. Erwartet hier einen etwa doch ein Horrorfilm?

Keine Angst, dem ist nicht so. Im Gegenteil, so streut er doch einiges an Humor mit ein, der besonders mit der Einführung von Whoopi Goldbergs Figur Einzug findet. Und überhaupt, diese Prise Humor und die grundsätzliche Verspieltheit des Films kennt einen ganz einfachen Grund:

Regisseur Jerry Zucker, der vor allem bekannt für eine Reihe von Parodien und Slapstick-Komödien ist, wie beispielsweise „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ oder „Top Secret!“.

Was bleibt mir sonst noch zu sagen? Der Film hat mich gut abgeholt wie man merkt, er hat das Herz am rechten Fleck und gegen Ende konnte er die Tränen in meine Augen treiben. Er passt auch eigentlich ganz gut zu den Weihnachtstagen, wenn man mal wieder das Bedürfnis nach einer Liebesgeschichte der anderen Sorte hat. Ebenfalls gerne hatte ich den 90er-Charme, der diesem Film bereits anlastet und nachdem ich in diesem Jahr zum ersten Mal Dirty Dancing gesehen habe, habe ich auch hier wieder Patrick Swayze ganz gerne zugesehen und sehr mit ihm mitgefühlt. Sicherlich handelt es sich um keinen perfekten Film, genug Schwächen sind da definitiv nicht von der Hand zu weisen, aber er gehört eben zu der Kategorie, bei der man einfach den Kopf ausschaltet sobald es Klick macht. Großen Dank daher nochmal an meinen Wichtel dafür, dass ich die Töpferszene endlich im Original anschauen durfte und ebenfalls einen herzlichen Dank an Mastermind Marius, für diese herzallerliebste Aktion!


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Wichtelfilm wurde ausgewählt von EcceHomo42

Text wurde geschrieben von Wermi

6 Comments

  1. Ein Film auf dem schmalen Grat zwischen nerviger Liebesschnulze und großem emotionalem Drama. Ich konnte damit nie viel anfangen, auch wenn Demi Moore natürlich schon ein echtes Zuckerstück war damals. Nervig wie immer Whoopi Goldberg. In Sachen töpfern mit vier Händen inspiriert mich die Szene in „Die nackte Kanone“ schon um einiges mehr.

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    1. Ja da stimme ich dir absolut zu, ein extrem schmaler Grat. Die ganzen Genreauflockerungen tragen aber zum ganz eigenen Charme des Films bei 🙂
      Ohja die Anspielung ist ja wirklich großartig 😀

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  2. Freut mich sehr, dass der Film dir gefallen hat, da der auf manchen dann doch zu kitschig wirkt. Aber ich liebe diese Genremischung, die man aus einer Liebesgeschichte rausholen kann und ein paar Szenen sind derart perfekt, dass ich über die Schwächen hinweg sehe. Whoopi Goldberg hat hierfür übrigens einen Oscar bekommen.

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