„Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“, actionbepackter Ensemblefilm mit mäßigen Gags und dünnhäutiger Story.
INHALT:
„Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ ist James Dale Robinsons Idee eines Ensemblefilms mit „außergewöhnlichen“ Gentlemen aus der Literatur. So kämpft Allan Quatermain (Sean Connery) an der Seite von Kapitän Nemo (Naseeruddin Shah), Tom Sawyer (Shane West), Dorian Grey (Stuart Townsend) und vielen anderen, gegen einen Bösewicht, der nichts anderes im Schilde führt, als die Weltherrschaft an sich zu reißen.
MEINUNG:
Zugegeben ist das Konzept an sich keine schlechte Idee, so kann man nicht nur seine literarischen Kenntnisse erweitern oder auffrischen, sondern auch vielleicht diverse Lieblingsromanfiguren in Aktion sehen und das gemeinsam. Der erst kürzlich verstorbene James Bond Darsteller Sean Connery ist gewöhnlich für jeden Film ein Hauptgewinn und auch hier strahlt er wieder eine enorme Präsenz aus. Leider war es das auch schon, was dem Film zu gute kam. Die Lauflänge von 106 Minuten bietet kaum füllbares Material, sodass der Zuschauer richtiggehend Spaß dabei haben könnte. Die Darsteller sind bemüht, die Kulissen können sich durchaus sehen lassen, allerdings kann nichts davon das dünne Drehbuch aufwerten. Die Lücken wurden mit gedehnten Action- und Kampfszenen gefüllt, die eher mächlich spannend inszeniert sind. Wenigstens kann man den Effekten noch etwas abgewinnen, wogegen die lahmen Sprüche, die den Zuschauer unterhalten sollen eher wenig ankommen und fast schon erzwungen wirken. Hinzu kommt, dass die ganzen Charaktere überaus klischeehaft daher kommen, besonders Tom Sawyer ging mir unheimlich auf die Nerven. Was sich festbrannte war sein wildes schießen, das so typisch amerikanisch ist, wie Quatermain witzigerweise erwähnte. Ich erinnere mich immer wieder zu gerne an dieses Zitat, wenn ich amerikanische Actionfilme sehe, bei denen wild geschossen wird und keiner von den gut ausgebildeten Söldnern, Polizisten, Superhelden oder wer auch immer irgendetwas trifft. Albert Stark aus „A Million Ways to Die in the West“ war durch aus treffsicherer.
So mogelt sich „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ so durch die Geschichte und möchte mehr sein, als er wahrlich ist. Irgendwie mochte ich ihn damals, als ich ihn das erste Mal sah, vielleicht fand ich die Kombination der „Helden“ einfach nur cool, ich weiß es nicht. Dieses Mal empfand ich ihn als sehr mühsam, vorhersehbar und zu sehr gewollt. Dabei hätte der Film durch aus Spaß machen können.
FAZIT:
„Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ ist einmal nett zum ansehen, hinterlässt allerdings keinen bleibenden Eindruck. Sogar den Soundtrack habe ich längst vergessen, zumindest dies bleibt meistens bei mir hängen. Schade, nicht alles, was sich nach einer guten Idee anhört, muss auch zwangsläufig eine gute Idee sein.
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Wichtelfilm wurde ausgewählt von Songs and Movies
Text wurde geschrieben von Gina Dieu Armstark
Selbst Connery hat an dem Film kein gutes Haar gelassen. Das sagt dann ja auch schon eine Menge..
Der Beitrag fasst die Probleme, die der Film hat schön kompakt zusammen 😊
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Mir geht es da ganz ähnlich wie dir…als ich den das erste Mal gesehen hatte, dachte ich mir noch „Ist ganz unterhaltsam, passt schon“, bei einem Rewatch musste ich dann aber feststellen, dass der mich damals wohl am grad in der richtigen Stimmung erwischt haben muss, weil da fand ich ihn dann nämlich ziemlich langweilig, vorhersehbar und sogar ein wenig anstrengend (dieser Sawyer 🙄).
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Und ich steh auf der Gegenseite: Ich liebe diesen Film. Allein die Gruppe ist schon sehenswert.
Den habe ich schon mindestens fünfmal gesehen. Der ist einfach geil.
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Ich steh da irgendwo dazwischen, find den ganz nett und die Idee gut, aber halt auch nicht mehr 😀
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Jedem wie es gefällt 😉
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Ich finde die Charaktere großartig, am besten den unsichtbaren Mr. Skinner 😀
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Hätte ich mir fast gedacht 🙂
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