MMM #18 mit „A Bigger Wold“ und dem Boandlkramer

Ich gebe es zu: Im Monat September war ich extrem Filmfaul. Gerade einmal sechs Filme flackerten über meinen Bildschirm. Ich nutze diesen Monat um „MMM – Mein Movie Monat“ etwas umzubauen. Ab sofort gibt es nur noch eine Kritik im Rückblick. Ich wähle einfach den Film, wo es sich am meisten lohnt, darüber zu schreiben. Das muss nicht immer der beste sein… Dazu kommt die altbewährte Statistiktabelle und ganz neu: Der Trailer des Monats! Dann kann ich auch endlich mal wieder mein altes Hype-O-Meter auspacken.

Film des Monats

Ich habe in Folge 42 der Kinotagesstätte schon eine verwirrende Minute über „A Bigger World“ geredet, aber dachte mir, dass ein paar extra Zeilen nicht schaden könnten. Ob es der Film verdient hat, dass man über ihn spricht? Naja, nicht wirklich. Es geht um die wahre Geschichte einer jungen Französin, die ihren geliebten Mann verliert. Um sich abzulenken, nimmt sie ein Arbeitsprojekt in der Steppe der Mongolei an. Dort soll sie Tonaufnahmen machen u.a. auch von einer Zeremonie, bei der eine Schamanin sich in Trance tanzt. Während des Tanzes fällt unsere Hauptfigur jedoch selbst in Trance und die Dorfälteste ist sich sicher: Sie ist ebenfalls eine Schamanin und es führt kein Weg daran vorbei, dieses „Handwerk“ selbst zu lernen. Zurück in Frankreich glaubt natürlich keiner an den Hokuspokus, doch das Erlebte lässt unsere Protagonistin nicht mehr los. Sie reist zurück in die Mongolei und beginnt ihre Ausbildung. Das Ganze klingt jetzt nach einem Film voller Spiritualität, die bitterernst dem Zuschauer rübergebracht wird. Seiner französischen Herkunft sei Dank, wird aber auch das ein oder andere eher mit einem Augenzwickern rüber gebracht und komplett humorbefreit ist „A Bigger World“ auch nicht. Es gibt z.B. eine schöne Szene, wo den Geistern Kippen und Wodka geopfert werden, weil „die das scheinbar mögen“. Ebenfalls sehen wir keinen komplett unkritischen Blick auf das mongolische Dorf, wo auch ganz gerne mal Touristen eine Trance-Show bekommen. Allerdings werden dort keine Geister beschworen, sondern Kochrezepte in dieser eigenartigen Sprache aufgezählt. Das sind die kleinen Momente, die diesen Film in das gesicherte Mittelfeld heben. Dazu kommt noch die Tatsache, dass wir hier quasi ein Biopic sehen. Über weite Teile des Films sollen wir aber mit einer Frau mitfühlen, die kaum nahbar gezeigt wird. Nur weil man tausend Mal sagt, dass ihr Mann gestorben ist, wird es auch nicht trauriger ohne jegliche Bindung mit der Figur. Dazu kommen die Szenen in der Trance, die mit 90er Jahren Wackelkamera und ebensolchen Effekten präsentiert werden. Wenn der Film euch auf emotionaler Ebene trifft, dann kann man mit den 100 Minuten sehr viel Spaß haben. Sonst geht es euch aber wie mir. Die kleinen Details und Beobachtungen am Rande sind irgendwie viel interessanter als die eigentliche Handlung. „A Bigger World“ hätte eine gute Milieustudie sein könnten, wurde aber leider nur ein Drama im unteren Mittelmaß mit interessanten Biopic-Elementen.

Trailer des Monats

Tja, wer hat an dieser Stelle alles gedacht, dass ich eine ewige Liebeserklärung an den „Dune“ Trailer schreibe? Zugegeben, dass hatte ich eigentlich auch vor, aber tausendmal das Wort „großartig“ und „genauso will ich das“ zu wiederholen ist auch langweilig. Daher hier ein paar Worte zu „Der Boandlkramer und die ewige Liebe„, einer ganz besonderen Fortsetzung, dessen erster Teil ich erst am Anfang des Jahres gesehen habe. „Die Geschichte des Brandner Kaspar“ hat damals durch zwei Dinge herausgeragt: Die Schauspielkunst von Franz Xavier Kroetz und Michael „Bully“ Herbig als bayrischen Sensenmann. Letzterer ist auch noch dabei und sucht jetzt in der Fortsetzung, gemäß dem Titel, die Liebe fürs unsterbliche Leben. Wirklich interessant wird der Trailer durch die Rolle des Teufels: Hape Kerkeling is back! Irre ich mich oder ist es die erste Präsenz von ihm seit seinem kleinen Auftritt in „Der Junge muss an die frische Luft“? Aktuell ist der Kinostart auf den 17.12.2020 gesetzt und damit erwartet uns ein Film zum Schmunzeln mit Bully und Hape zur Weihnachtszeit. Why not?

Film-Ranking für September 2020

PlatzFilmeWertung Laufzeit (Min)Wo gesehen
1Der letzte Kaiser4163Amazon Prime
2Monty Python Live (mostly)4138Bluray
3Tenet3,5150Kino
4Rocketman3,5121Amazon Prime
5A Bigger World2,5100Kino
63001,5117Netflix
 Schnitt3,17 Pkt.131,50 Min.Bluray-Regal: 1
 Gesamt6 Filme789 Min.Streaming: 3
   13 StundenKino: 2
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15 Comments

  1. Den Boandlkramer möchte ich mir auch ansehen 🙂
    Eigentlich wären wir jetzt im Nachbarlandkreis und würden uns den Boandlkramer und das ewige Leben auf der Theaterbühne anschauen… aber wegen Corona ist das alles gestrichen.

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            1. Da bewegt sich leider aktuell auch kein Karton von A nach B, die Hölle im Ikea war leider nach Redaktionsschluss
              Ich hab eigentlich nichts zu erzählen und überbrücke die Zeit gekonnt 😅 für mehr musst du leider bis Freitag warten

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            2. Ich liebe eigentlich IKEA, aber das war wirklich nichts. Kurzform: Montag morgen hin vergessen das Hessen schon Ferien hatte und daher erstmal in der Schlange gestanden, Couch die da sein sollte war nicht da, Bett war halb zur Selbstabholung, aber da haben die Nummern nicht gestimmt, andere Hälfte am Schalter und da stand ich ca. 45 Minuten und hab gewartet bis endlich jemand mein Zeug geholt hat, am Ende alles ins Auto bei strömenden Regen und dann ab auf die Arbeit 😀

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            3. Ich könnte da tausende von Euro ausgeben. Grade die Kleinkram Abteilung ist während eines Umzugs das Grab für den Geldbeutel 😀 Hier mal ein Kissen, da mal ein paar Teller usw.
              Aber an sich mag ich die Schlichtheit der Möbel und natürlich den Preis, daher zieht es mich irgendwie doch immer dahin. Nur Hot Dogs gibt es aktuell leider keine -.-

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            4. Ich liebe Möbelmärkte, nur nicht Ikea. Das kommt davon, wenn man nen Schreinermeister als Vater hat. Der lässt keine Gelegenheit aus zu sagen, was für ein Schund die Möbel von dort sind, aber ja wenn man nicht aufpasst, lässt man immer ein kleines Vermögen liegen.

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            5. OK dann kann ich die Kritik verstehen. Bei mir soll es ein paar Jahre halten und ich muss es mit meinen zwei linken Händen aufgebaut bekommen und schon bin ich zufrieden 😀

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            6. Meine Kritik ist. dass man die Qualität günstiger und mit weniger Hantier bekommt. Mein handwerkliches Talent ist nämlich auch zero.

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