Eine Woche in der Filmhölle: Tag 6 – Manta, Manta

Am vorletzten Tag meiner Höllen-Woche, in der ich mir jeden Tag einen Film mit Til Schweiger oder Matthias Schweighöfer ansehe, war ein absoluter Klassiker der deutschen Filmgeschichte an der Reihe. Zum ersten Mal habe ich mir den Kultstreifen angesehen, der dafür verantwortlich war, dass Herr Schweiger eine solch steile Karriere hingelegt hat. Aber kann der Film auch knapp 30 Jahre später noch überzeugen?

Warum dieser Streifen Kult geworden ist, liegt auf der Hand. Ein legendäres Auto, Schauspieler die ikonische Rollen spielen und ein Ruhrpott-Charme, der einen unübersehbaren Reiz hat. Dazu kommen Sprüche und Szenen, die man auch kennt, wenn man den Film nicht gesehen hat. Immerhin weiß ich jetzt woher sie kommen. Dabei ist „Manta, Manta“ ein Charakterfilm. Die Story ist sehr klein gehalten, um möglichst viele Sprüche und coole Szenen unterzubekommen. In der Tat funktionieren besonders die Verfolgungsszenen auch heute noch. Ikonische Protagonisten, aufgemotzte Karren und eine papierdünne Geschichte rund um Freunde und Frauen – Man könnte fast meinen, hier haben die Produzenten von der „Fast & Furious“-Reihe ihre Inspiration her. Til Schweiger macht seine Sache als Hauptprotagonist ganz gut, auch wenn Michael Kessler ihm ganz klar die Show stiehlt. Auch Jahre später ist mir Herr Kessler übrigens immer noch sympathischer als der liebe Til und mit seiner letzten Fernsehreihe hat er auch bewiesen, wer der bessere Schauspieler ist.

Auch wenn ich den Kultfaktor nachvollziehen kann, muss ich dann doch ein bisschen meckern. Die Witze z.B. sind nur teilweise gut gealtert. Klar, man sollte hier nicht alles bierernst nehmen, aber der Wandel der Zeit macht gerade bei einem solchen Film nicht halt. So zünden nur wenige Gags und die deutlich besseren Szenen mit Alkohol, Autos und Sex gibt es bei der „Werner“-Reihe, die da einfach nochmal einen draufsetzt. So wirken Sprüche gegen „Ökos die bleifreies Benzin tanken“ heute eher lächerlich und mit halber Ernsthaftigkeit sogar ein wenig gehässig. Ob ein Satz nun ernst oder lustig gemeint ist, kann man dank der furchtbar schlechten Schauspieler in den Nebenrollen auch kaum erkennen. Da nimmt der Streifen eher Züge eines „Trash“-Films an, was aber auch nicht so wirklich funktioniert. „Manta, Manta“ ist am Ende ein sehr kurzweiliger Film, der seinen Kultstatus zu Recht hat und auch so ein bisschen Zeitgeschichte der 90er Jahre wiederspiegelt. Wenn einen das Thema interessiert und man Ruhrpott-Streifen jener Zeit mag, hat man den Film eh schon gesehen. Alle anderen können auch einen Blick riskieren, sollten dabei nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und ihre Gehirnleistung vielleicht auch allgemein etwas zurückschrauben. Aber was soll ich sagen: Ich hatte meinen Spaß, kaum gelangweilt und das ein oder andere Mal gelacht. Mehr kann man nun wirklich nicht erwarten.

Manta Manta

 

Filme der „Eine Woche in der Schweiger/Schweighöfer-Hölle“-Challenge:

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5 Comments

      1. Nein. Die Witze kamen erst nach dem Film. Vorher war das ein geiles Auto. Hätte mir damals fast noch den neuen Manta mit den runden Doppelscheinwerfern gekauft. Ich glaube, den nannte man Manta 400 oder so.

        Gefällt 1 Person

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