Serien – der große Trend der letzten Jahre. Während jedoch Tatort und Co. im Fernsehen auf der Stelle treten, werden Streamingdienste immer wichtiger und scheinbar auch innovativer. In kürzester Zeit eroberte besonders Netflix (zusammen mit dem Hauptkonkurrenten Amazon Prime Video) einen ganz neuen Markt. Als Fan von Filmen und Serien hat man eigentlich keine Chance mehr, diesem ganzen Trubel zu entkommen. Aber wo ist das eigene Geld besser angelegt? Für die schnelle Übersicht, habe ich mir mal die beiden großen Anbieter genauer angeschaut und unter den drei großen Punkten bewertet.
- Der Preis
Am Anfang steht das Eurozeichen. Für viele ist dieser Punkt vielleicht schon der wichtigste, denn was man sich nicht leisten kann, kann man auch leider nicht nutzen. Eigentlich gewinnt hier glasklar das Streaming-Angebot von Amazon mit einem Jahrespreis von knapp 70€. Es gibt zwar auch einen Monatspreis von 8,99€, aber hier lohnt sich das Jahresabo wirklich. Das besondere hierbei ist jedoch, dass man für sein Geld nicht nur die Filme und Serien bekommt, sondern auch die schnellere und kostenlose Lieferung beim Versandtgiganten. Dazu gibt es für die Kindle-Benutzer ein E-Book im Monat gratis und Zugriff auf das „Spotify-Light“-Angebot Amazon Music ist auch noch im Preis inbegriffen. Dem gegenüber steht der Preis von Netflix. Für fast 11€ kann man hier seine Lieblingsserien- und Filme streamen. Dafür ist im Preis das komplette Angebot enthalten. Bei Amazon gibt es zusätzlich noch einen Shop, bei dem man aktuelle Erscheinungen und nicht enthaltene Filme und Serien-Staffeln kaufen kann. Außerdem muss man noch erwähnen, dass die Zusatz-Inhalte bei Amazon zwar ganz nett sind, aber nicht jeder Nutzer braucht das Ganze. Aber auch wenn man nur „Prime Video“ nutzen will, ist der endgültige Preis trotzdem geringer.
Punkt für Amazon!
- Das Serien-Angebot
Unbestritten ist eine der wichtigsten Fragen vor dem Abonnement, wie viele Serien es zu „binge-watchen“ gibt. Oder noch viel wichtiger als die Quantität: Wie gut sind diese Serien? Beide Anbieter geben sich Mühe, dass jeder Fan etwas zu sehen bekommt. Es gibt klassische Sitcoms, Teenie-Serien, Thriller oder auch Animes. Wobei gerade bei letzterem Netflix gerade eine große Offensive startet. Bei der Anzahl der Serien und auch bei der Reichweite ist ganz klar Netflix vorne. Alleine in diesem Jahr hatten sie wirkliche große Hits wie „Stranger Things 2“, „Mindhunter“, „Ozark“ oder „13 Reasons Why“. Amazon Video kann aber gut dagegen kontern. Hier gibt es z.B. „American Gods“, „Preacher“, „Transparent“ oder „The man in the high Castle“. In der breiten Öffentlichkeit ist Netflix jedoch schon zu einer Art Synonym für Serienplattformen geworden. Auch in Sachen Eigenproduktionen (besonders international) liegt der Streamingsender vorne. Auch für mich ist das Angebot bei Netflix einfach besser und abwechslungsreicher, aber man muss sagen das Amazon immer weiter aufholt. Erst letztens wurde ein Mega-Deal für eine Serie im „Herr der Ringe“-Universum abgeschlossen. Der Starttermin wird dafür höchstwahrscheinlich kurz nach dem Ende von „Game of Thrones“ liegen. Vielleicht wird das der große Seriendurchbruch bei Amazon. Bis dahin gilt:
Punkt für Netflix
- Das Film-Angebot
Puristen werden jetzt vielleicht aufschreien, aber ihr müsst jetzt ganz stark sein für die Wahrheit: Ja, Filme im Kino zu erleben ist großartig. Ja, besonders kleinere Filme sollte man mit dem Kauf einer Bluray unterstützen. Aber sind wir mal ganz ehrlich: Das Ganze ist ziemlich teuer. Ich erwische mich oft dabei, Trailer eines neuen Kinofilms zu sehen und mir direkt dabei zu denken:„Muss man nicht im Kino sehen, kommt bestimmt in ein paar Monaten auf Netflix/Amazon.“ Aktuell findet man z.B. auf Prime Video viele Oscar-Filme des letzten Jahres wie z.B. „La La Land“. Auch Netflix bietet eine große Anzahl an Filmen an. Beide haben Deals mit verschiedenen Verleihern abgeschlossen und kaufen ihre Streifen meistens im Paket. Somit findet man bei den zwei Anbietern große Klassiker, man entdeckt immer wieder kleine, richtig gute Filme und ca. ein Drittel ist einfach nur Schrott. Für den gemütlichen Filmabend findet jedoch sowohl der hochnäsige Filmkritiker, als auch der durchschnittliche „Transformers“-Gucker etwas für seinen Geschmack.
Punkt für Beide.
- Fazit
Na toll, ein Unentschieden! Für mich habe ich jedoch trotzdem eine Antwort gefunden, unzwar mit folgender Frage:“Wofür nutze ich die Streamingdienste?“ Ich habe mir einfach mal bei beiden Anbietern in stundenlanger Arbeit eine komplette Watchlist angelegt. Ergebnis ist: Mein Favorit ist Amazon Prime Video. Hier gibt es einfach viele Klassiker die ich noch nicht gesehen habe (wobei bei beiden da noch hohes Nachholpotenzial besteht), Serien die durchaus interessant klingen und besonders viel aus meiner Kindheit (z.B. „Kickers“), was ich mir dann nochmal anschauen kann. Leider werden mir so einige Netflix-Serien entgehen, aber selbst wenn ich die 11€ im Monat mehr ausgeben würde, hätte ich niemals genug Zeit um mir alles anzuschauen. Bei einem Anbieter komme ich fast schon nicht hinterher, denn eines stimmt mit Sicherheit auch: Wir haben ein Überangebot! So geraten sehr gute Serien oft in Vergessenheit oder werden kaum beachtet. Folge ist oftmals die Absetzung. Auch hochwertige Filme werden so unterdurchschnittlich geguckt. Für die anstehenden Weihnachten freue ich mich jedoch jetzt schon auf den ein oder anderen Glühwein, gutes Essen und dem gemütlichen Anschauen von Filmen- und Serien. Ganz bequem auf der Couch, wann immer ich will. Und wenn es „den kleinen Lord“ auch noch irgendwo gibt, muss ich noch nicht mal den Fernseher anschalten. Ein Hoch auf die Qualität der Streaminganbieter 2017!