Heute geht es einmal um ein sehr schwieriges Thema für alle Eltern. Ich bin zwar davon nicht betroffen, aber das schwächt ja nicht das Interesse an der Frage. „Welche Filme könnte ich Kindern empfehlen?“ – mit meinem eigenen Zusatz: Bei welchen kindgerechten Filmen können Erwachsene auch Spaß haben? Bei der Suche nach einer Antwort ist man natürlich sehr schnell bei dem „Zeichentrick“-Genre. Allerdings haben viele Trick-Filme das Problem, dass diese für Erwachsene viel Langeweile bereit halten, da die Storys meistens sehr einfach gehalten werden. Ein gewisser Konzern mit einer Lampe als Maskottchen schafft es jedoch bei fast jedem Film mehrere Erzähl-Ebenen mit einzubinden. Deswegen kann mein Antwort-Movie nur von „Pixar“ kommen.
- Spielzeug für alle
Vor über 20 Jahren war die Animations-Technik noch in den Kinderschuhen. Ein paar Filme nutzen es schon für augenschmelzende Effekte (z.B. „Terminator 2“), aber den Gedanken nach einem vollständigen, abendfüllenden Animations-Kinofilm hatten nur wenige. Einer von ihnen war John Lasseter, der mit seiner Firma „Pixar“ schon einige Erfolge im Kurzfilm-Genre einfahren konnte. Branchen-Primus „Disney“ war damals aber noch meilenweit entfernt von dieser neuen Technik. 1995 brachten die Kreativköpfe hinter „Pixar“ dann endlich ihren ersten Film in die Kinos: „Toy Story“. Entgegen aller Meinungen wurde das kindgerechte Abenteuer zu einem vollen Erfolg. Dabei klingt die Prämisse doch eher seltsam. Cowboy Woody lebt mit seinen Freunden in der Spielzeugbox des Jungen Andy. Für die kleinen Plastikfiguren gibt es nichts wichtigeres, wie mit Andy zu spielen. Eines Tages bringt jedoch der Astronaut und Held der Galaxie „Buzz Lightyear“ das Kinderzimmer völlig durcheinander. Dieser denkt nämlich wirklich an seine große Existenz, während die anderen ihn davon überzeugen wollen, dass er doch nur ein normales Spielzeug ist. Das weitaus größere Problem ist jedoch, dass Andy mit Buzz scheinbar einen neuen Liebling gefunden hat und auch alle anderen Figuren ihn super cool finden. Ex-Favorit Woody wird da natürlich ziemlich neidisch.
- Zeitloser Klassiker für Jung und Alt
Die Geschichte ist tatsächlich ein großes Pro-Argument. Im Kern geht es um die typischen Motive eines Trickfilms. Den Kindern soll natürlich erzählt werden, dass Neid sich nicht auszahlt und man mit seinen Mitmenschen (oder Mit-Spielzeugen) auskommen sollte. Dazu gibt es noch andere Lektionen für die Kids wie z.B. die Wichtigkeit von Freundschaft. Das besondere an „Toy Story“ und den meisten anderen Pixar-Filmen ist aber, dass die Geschichte auf mehreren Ebenen funktioniert. Kinder können einfach über die Slapstick-Momente lachen und mit den lustigen Figuren mitfiebern. Erwachsene lachen natürlich auch über die witzigen Momente, jedoch sind im Film auch unendlich viele Anspielungen und Witze über die Popkultur versteckt. Darüber hinaus sind die Charaktere so gut geschrieben, dass sie auch das ältere Publikum gut unterhält. Bei vielen anderen Kinderfilmen fangen die meisten Figuren schon nach 5 Minuten an, einen richtig auf die Nerven zu gehen. Nicht so bei „Toy Story“! Woody, Buzz und alle anderen sind wirklich witzig und handeln nachvollziehbar. Das führt dann auch so einer hohen Sympathie bei jung und alt.
- Fazit: „must see“
Auch wenn die Animationstechnik heute natürlich viel weiter ist, ist „Toy Story“ nicht schlecht gealtert. Zu keiner Zeit wirken bspw. die Dialoge oder die Figuren lächerlich, wie es bei anderen Animationen dieser Ära der Fall ist. Dazu kommen die vielen witzigen und kreativen Einfälle, die die „Pixar“-Filme so einmalig machen und schon bei ihrem ersten Streich gelungen sind. Wie schon gesagt, sind besonders die Story und die Charaktere wirklich gelungen, aber nicht zu unterschätzen ist auch die gesamte Atmosphäre und besonders die großartige Musik. Also wenn ihr mal wieder für eure Kinder, Enkel oder Neffen einen Filmabend organisieren müsst, dann nimmt doch einfach „Toy Story“! Mit Teil 2 und 3 ist dann auch direkt der ganze Abend mit einem sehr guten Niveau gefüllt. Aber auch unter Erwachsenen sind alle drei Teile (aber besonders der erste!) ein Garant für tolle Unterhaltung.
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