Ja, die E3-Messe hat in diesem Jahr echt viele Highlights geboten. Jedoch gibt es auch in der diesjährigen Ausgabe ein paar nicht so schöne Sachen. Anders als bei meiner Top 5, geht es in dieser Kategorie nicht unbedingt um Spiele. Eher werden hier andere Dinge kritisiert, die meiner Meinung nach verbesserungswürdig sind. Hier ist jetzt auch eine Menge Wunschdenken mit drin, aber wenn es um eines meiner Lieblingshobbys geht, ist das ausnahmsweise auch mal erlaubt.
- Platz 5: Kaum VR
Jeder der schon mal eine Playstation VR-Brille oder ein anderes VR-Gerät ausprobiert hat, kann glaube ich gut nachvollziehen, dass ich mir mehr Spiele und vor allem vollständige Games für die neue Technik wünsche. Keine Experiences, keine neu aufgelegten Klassiker. Einzig Sony und Ubisoft haben ein paar kleinere Titel angekündigt, wobei der japanische Technik-Gigant nur relativ uninteressantes Zeug vorgestellt hat. Bei der französischen Software-Konkurrenz sieht das schon wieder ein bisschen anders aus. Die haben wenigstens einen Trailer (siehe unten) zu einem neuen VR Spiel veröffentlicht, welches wenigstens neugierig macht. Trotzdem hoffe ich auf mehr vollwertige Spiele für VR, damit das Ganze nicht nur ein Trend bleibt, den wir alle in ein paar Jahren wieder vergessen haben.
- Platz 4: Der richtige Kracher fehlt
Ich weiß, es ist ein bisschen einfach gedacht, dass bei der größten Spielemesse der Welt auch die größten Neuheiten vorgestellt werden müssen. Wenn also ein Entwickler etwas richtig großes anzukündigen hat, dann macht er es wohl auf der E3. Das ist jedoch eher eine Wunschvorstellung. In der Realität haben die großen Publisher ihre eigenen Messen oder stellen ihr „next big thing“ an einem separaten Datum vor, um die gesamte Aufmerksamkeit für sich zu haben. Ich hätte mir halt gerne einen richtigen Messe-Kracher gewünscht, in der Größe eines „Elder Scrolls 6“ zum Beispiel. So kommt es mir eher vor, dass die Entwickler mit angezogener Handbremse ihre Spiele präsentiert haben. Naja, das Jahr ist noch lange und spätestens wenn die neue Konsolengeneration vorgestellt wird, werden die großen Publisher auch wieder aus allen Rohren feuern.
- Platz 3: Marketing Bla Bla
Wow, eigentlich müsste die E3 2017 die beste Videospiel-Messe aller Zeiten gewesen sein. Immerhin wird jedes zweite Spiel ja das beste, innovativste und größte überhaupt. Die Games in diesem Jahr hatten ja die beste Grafik aller Zeiten und die neuen Features, welche exklusiv vorgestellt wurden, werden in den einzelnen Genre neue Maßstäbe setzen. Die Herren und Damen auf der Bühne versprechen uns ja schon fast eine Revolution der Videospiele. Steht diese also kurz bevor? Natürlich nicht! Wer auf irgendwas hört, was ein Boss dieser großen Firmen auf der Bühne labbert, der sollte sich mal die Definition von Marketing durchlesen. Bei den meisten Spielen wird die Grafik nicht so aussehen wie im Trailer versprochen. Die scheinbare Innovation vieler Games, beschränkt sich in der Realität oft nur auf ein bis zwei Level (wenn überhaupt). Wer allerdings zum ersten Mal eine E3-PK gesehen hat, der muss wahrscheinlich vollkommen aus dem Häuschen sein. Für die Journalisten im Raum und für die meisten Fans zuhause ist jedoch klar, das alles ist nur Marketing Bla Bla. Mir würde es einfach besser gefallen, wenn die Moderatoren nicht so tun würden, als hätten sie mit jedem Spiel den heiligen Gral gefunden und die Bilder der Games einfach für sich sprechen lassen. Sony z.B. macht es schon mal ganz richtig, mit einer PK, welche fast nur aus Trailern und Showeinlagen auf der Bühne bestand. Die Fans entscheiden dann selber, was jetzt richtig toll war und was eigentlich keinen interessiert.
- Platz 2: Innovation, wo bist du?
Ich habe es ja schon ein bisschen angesprochen, das mir auf der diesjährigen E3 besonders eins gefehlt hat: Das Neue, das Besondere, das Einzigartige. Innovation ist für mich fast das wichtigste in einem Videospiel. Es gibt für mich nichts langweiligeres, wenn der X-te Teil der Reihe raus kommt und es sich immer noch so spielt wie die Teile davor (z.B. „Far Cry“). Zum Gähnen sind die vielen Shooter, mit ihrem monotonen rumballern oder die meisten RPG´s, mit ihren immer gleichen Questlinien. Versteht mich nicht falsch. In einem Shooter muss man schießen und in einem RPG viele Nebenaufgaben machen, das ist mir schon klar und ich verlange auch nicht, das jedes Spiel das Genre revolutioniert. Allerdings wünsche ich mir einfach nur ein paar neue, kreative Ideen und Ansätze, um die dicke Staubschicht etwas zu entfernen. Spiele wie „The Witcher“ (großartige Nebenquests), „Spec Ops: The line“(ballern mit Hintergrundgeschichte) oder auch viele der Nintendo-Marken, schaffen es ihren Wurzeln treu zu bleiben und trotzdem dem Spieler einen Mehrwert zu geben. Das Game muss am Ende nicht perfekt werden, aber es hat sich wenigstens angestrengt etwas neues und kreatives auszuprobieren. Bestes Beispiel dafür ist „The last guardian“ vom letzten Jahr. Das war bei weitem nicht so großartig wie vielleicht erwartet, aber es hat die Menschen mehr berührt, als irgendein „CoD“ oder „Assassin´s Creed“ der letzten Jahre.
- Platz 1: Die EA-PK und Battlefront 2
So, fertig mit Wunschdenken und Hoffnungen auf eine bessere E3 und auf bessere Videospiele. Mein Platz 1 hat sich den Thron ganz alleine hart erkämpft. Hier gibt es nichts schön zu reden und auch keine Verbesserungsvorschläge zu machen, denn das war einfach Müll. Ich rede von der Pressekonferenz des Gaming-Giganten EA. An dieser hatten genau zwei Zielgruppen Spaß. Erstere ist sind die Sport-Spiel-Fans und zweitere die Mulitplayer-Shooter-StarWars-Fans. Während letztere Gruppe bestimmt genug anwesend war, halte ich es für nicht so wahrscheinlich, dass diejenigen Spieler, welche nur einmal im Jahr ihr neues Sportspiel-Update kaufen, bei der E3 einschalten. Der normale E3-Zuschauer und Games-Nerd schläft bei so einer Dauerschleife an nichtssagenden Trailern auch gerne mal ein. Aber gut, das hat wahrscheinlich Marketing-Gründe. Immerhin wurde dann ja noch das Couch-Coop Spiel „A way out“ angekündigt (Trailer: siehe unten), welches ganz interessant war, aber jetzt auch keinen vom Hocker gehauen hat. Der einzige Grund warum das noch jeder kennt ist, dass es das einzige neue Spiel auf der gesamten PK von EA war. Der Höhepunkt kam aber zum Schluss. „Star Wars: Battlefront 2“ wurde ausführlich vorgestellt. Jedes kleinste, interessante Detail wurde wirklich super besprochen. Jedes Detail? Nein! Eine Winzigkeit hat leider gefehlt und das ist zufällig das größte Verkaufsargument des gesamten Spiels. Die Singleplayer-Kampagne wurde zwar in einem großartigen Trailer angekündigt und es wurde auch lautstark betont, dass man sich der Kritik bewusst ist, aber gezeigt wurde nichts. Absolut rein gar nichts. Warum? Ja, das weiß nur EA selbst und zeigte lieber über 20min lang den Multiplayer. Für mich absolut nicht nachvollziehbar und deshalb hat die EA-PK ganz klar Platz 1 der Flopliste E3 2017 hochverdient.