Erscheinungsjahr: 2012
Herkunft: Japan
Entwickler: Tecmo Koei
Publisher: Bandai Namco
Plattformen: PS3
Die „Dynasty Warrior“-Reihe wird ja gern mal als stumpfes Hack n´Slay dargestellt, bei dem man nix anderes macht, als Tausende von Gegnern mit den immer selben Attacken fertig zu machen. An alle die so etwas behaupten: Ihr habt Recht! Auch der Ableger zu der berühmten Manga-Saga „One Piece“ ist im Kern nix anderes. Heißt das aber, dass man nicht trotzdem eine Menge Spaß damit haben kann? Auf meiner Liste der Lieblingsspiele ist der erste Teil auf Platz 9. Warum? Erfahrt es in den nächsten Zeilen…
- Fun mit den Strohhüten
Das Spiel erzählt die Geschichte von Anfang an. Es beginnt im Windmühlendorf und endet bei der großen Schlacht von Marine Ford (dem damals aktuellen Stand der Story). Nach dem Beginn kämpft man sich durch die wichtigsten Stationen im One Piece Universum und die Geschichte wird in Form von hübsch animierten Textboxen erzählt. Als großer Fan kannte ich natürlich alle Locations und Personen, fand es aber toll, die Story nochmals in kompakter Form zu erleben. Das ist deutlich einfacher als über 400 Folgen nachzuholen. Für Gamer ohne „One Piece Vorwissen“ empfehle ich jedoch eher den Manga bzw. den Anime, da im Spiel viele Details und auch die nötige Bindung an die Charaktere fehlt. Die Welt ist so gigantisch und im Original sehr behutsam aufgebaut, da kann ein Videospiel einfach nicht mithalten. Der Fokus liegt bei „Pirate Warriors“ aber auch nicht auf der Story, sondern auf dem Gameplay.
- Mehr als nur „Hau drauf“
Wer die Original-Serie „Dynasty Warrior“ kennt, weiß auch um die größte Schwäche: Das Gameplay wiederholt sich immer und immer wieder. Das Problem hat der „One Piece“-Ableger leider auch. Man verprügelt im gesamten Spiel eigentlich nur tausende von Gegnern mit den immer selben Attacken, nur unterbrochen durch ein paar Spezial-Angriffe. Trotzdem macht das Piraten-Abenteuer einige Sachen anders. Zum einen gibt es eine Menge Charaktere zum Spielen, die eine gewisse Abwechslung rein bringen. Diese lassen sich natürlich aufwerten und leveln. Dieses passiert durch Münzen, welche gesammelt und kombiniert werden müssen. Dadurch gibt es einen Anreiz alte Level nochmal zu spielen um alle Münzen und Kombination zu erreichen. Ganz wichtig sind auch die Jump n´Run Level. Bitte was? Richtig, ab und zu verwandelt sich das Geschnetzelgame zu einem Plattformer. Mein größter Traum wäre ja ein komplettes Spiel mit diesen Elementen, da sich One Piece perfekt dazu eignet. In „Pirate Warriors“ funktioniert das aber schon ganz gut, besonders weil am Ende oft ein Endgegner wartet, den man mit einer speziellen Taktik fertig machen muss. Diese besteht dann nicht aus einfachen Attacken, sondern mal aus einem Rätsel oder ähnlichem. All dies lockert das Gameplay wunderbar auf und zumindest bei mir kam nie Langeweile auf. Klar, das mit den Münzen ist jetzt nicht weltbewegend und die Jump n´Run Elemente sind bei weitem nicht perfekt. Besonders die Kamerasteuerung ist eher semi gelungen.
- Der Spaß liegt im Einfachen
Alles in allem hat „One Piece Pirate Warrior“ für mich einen riesigen Spaßfaktor. Es bietet tolles Gameplay (für das Genre), schön gestaltete Level und die ein oder andere interessante Idee, welche das ganze etwas auflockert. Dazu kommt natürlich noch das fantastische Universum von Eiichiro Oda, von dem ich einfach nicht genug bekommen kann. Für Fans ist es das perfekte Spiel und auch alle anderen können mal reinschauen. Nur wer eine Videospiel-Revolution oder ähnliches erwartet, wird hier enttäuscht. Das Spiel ist einfach gehalten, macht dafür aber auch alles richtig. Eine komplexe Steuerung oder überwältigende Grafik sucht man hier vergeblich. Man bekommt ein Spielkonzept, welches konsequent umgesetzt wurde und einfach süchtig macht. Die Nachfolger kann ich nur bedingt empfehlen, da vieles vom ersten Teil nicht übernommen wurde (z.B. keine Jump n´Run Elemente mehr).